Was ist beim Immobilienkauf auf Mallorca für Käufer wichtig?
Sommer, Sonne und Meer - damit lockt die Baleareninsel Mallorca. Immer mehr Deutsche kaufen sich eine Ferienwohnung oder ein Haus auf dem Eiland im Mittelmeer. Allerdings unterscheidet sich der Immobilienerwerb auf Mallorca erheblich vom Kauf eines Eigenheims im Deutschland. Was es beim Immobilienkauf auf Mallorca zu beachten gilt, erfahren Sie jetzt.
Steuernummer für Ausländer
Für die Eröffnung eines spanischen Bankkontos oder die Unterzeichnung eines Optionsvertrags ist die sogenannte N.I.E. ("Número de Identificación de Extranjero") obligatorisch. Dabei handelt es sich um eine spanische Steuernummer für Ausländer. Die N.I.E. Kann sowohl bei den spanischen Konsulaten in Deutschland als auch bei der Ausländerbehörde auf Mallorca beantragt werden.
Nach der Antragstellung auf der Insel erhalten Sie die Steuernummer für gewöhnlich innerhalb von wenigen Stunden. Beantragen Sie die N.I.E. bei einem spanischen Konsulat in der Bundesrepublik, beträgt die Bearbeitungszeit 3-4 Wochen.
Ein deutsches Bankkonto reicht nicht aus
Anders als in Deutschland ist es auf Mallorca üblich, den Kaufpreis für die Immobilie per Bankscheck einer spanischen Bank zu überweisen. Deshalb ist es erforderlich, dass Sie Ihr spanisches Bankkonto spätestens eine Woche vor dem geplanten Notartermin eingerichtet haben.
Für die Ausstellung des Schecks fallen Gebühren an. Diesen betragen je nach Institut zwischen 0,2-0,5% des Scheckbetrages. Um ein Konto zu eröffnen, müssen Sie in der Regel nachfolgende Unterlagen beibringen:
- Identitätsnachweis (Personalausweis, Reisepass)
- N.I.E.
- Nachweis eines Arbeitsverhältnisses, der Selbstständigkeit oder Rentenbestätigung
Die richtige Immobilie finden und kaufen
Immobilien auf Mallorca kaufen Sie am besten von einem auf der Insel ansässigen und renommierten Immobilienmakler. Dies hat den Vorteil, dass Sie der Sprachbarriere und somit Missverständnissen beim Immobilienerwerb aus dem Weg gehen. Zudem profitieren Sie von der langjährigen Erfahrung des Maklers, der Sie auf dem Weg zum Hauskauf begleitet.
Einen Finanzierungspartner finden
Theoretisch lässt sich das Domizil auf der Sonneninsel Mallorca mit einem Darlehen einer deutschen Bank finanzieren. In der Praxis weigern sich jedoch viele Bankhäuser, da sie den mallorquinischen Immobilienmarkt nicht korrekt einschätzen können und die Hypothek nicht mit der spanischen Immobilie absichern möchten.
Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie den Kredit bei einem großen spanischen Bankhaus abschließen, welches darüber hinaus Filialen auf Mallorca hat.
Die Rechtslage prüfen
Wenn Sie eine Finca auf Mallorca erwerben möchten, ist es ratsam, das Angebot vor dem Kauf durch einen Rechtsanwalt prüfen zu lassen. Der Grund: Etliche Fincas auf der Insel wurden streng genommen illegal errichtet. Gesetzlich zweifellos nicht zu beanstanden sind Anwesen, die vor 1956 gebaut wurden. Für Landgüter, die erst später errichtet wurden, gelten andere Regeln. In dieser Hinsicht kommt es unter anderem auf die Grundstücksgröße an.
Wichtig:
Selbst für illegale Fincas greift unter Umständen Bestandsschutz. Nämlich dann, wenn das Bauwerk bereits seit mindestens acht Jahren besteht und kein Verfahren seitens der Baubehörde eingeleitet wurde.
Nebenkosten nicht außer Acht lassen
Für den Immobilienkauf auf Mallorca fallen Nebenkosten an. Sie betragen um die 10% des Kaufpreises. Am meisten ins Gewicht fällt die Grunderwerbssteuer. Deren Höhe ist vom Kaufpreis abhängig:
- Bis 400.000 EUR: 8%
- Bis 600.000 EUR: 9%
- Über 700.000 EUR: 10%
- Über 1 Million EUR: 11,5%
Des Weiteren ist Beurkundungssteuer zu zahlen. Sie beläuft sich auf 1,5% des Kaufpreises. Die Gebühren für den Rechtsanwalt betragen 1% zuzüglich Mehrwertsteuer und die Notargebühren sowie das Entgelt für das Eigentumsregister belaufen sich auf insgesamt rund 0,55%.