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Was ist die Gewerbeauskunft-Zentrale und das Deutsche Gewerberegister?

Wer das erste Mal ein Unternehmen gründet, der steht vor einem Berg ganz verschiedener Aufgaben. Die Krankenkassen-Anmeldung muss auf einen Selbständigen bzw. Freiberufler umgestellt werden, und das Finanzamt wird über die Aufnahme der Selbständigkeit informiert. Allerdings gibt es leider auch immer wieder Trittbrettfahrer, die die anfängliche Verwirrung und das "neu sein" vieler Verwaltungsvorgänge für ihre zweifelhaften Machenschaften nutzen.

Echtheit prüfen

Das Hauptproblem dabei ist: Die in diesem Bereich tätigen Verlage hangeln sich an der Grauzone zwischen unverschämtem Verhalten und Betrugsversuch entlang und sind deshalb nur sehr schwer zu fassen. Vorbeugung ist der beste Schutz, deshalb lohnt sich auch ein näherer Blick auf die privaten Adressverlage und die öffentlichen Register wie beispielsweise das Handelsregister. Die Gebührenrechnung für die Eintragung in das öffentlich-rechtliche Handelsregister erhalten Sie ausschließlich vom Amtsgericht. Haben Sie Fragen über die Echtheit einer Rechnung, dann suchen Sie einfach die Telefonnummer des Amtsgerichtes aus dem Telefonbuch heraus und rufen dort an!

"Offizielle" Schreiben

Problematisch wird es dann, wenn sich Unternehmen durch die geschickte Verwendung von Namen und Logos einen staatlichen Anschein geben. Dann werden quasi offizielle Schreiben verschickt und die Menschen gehen davon aus, dass dies seine Ordnung hat. Im Endeffekt kaufen die Jungunternehmer und Gründer dann einen Branchenbucheintrag dessen Preis- und Leistung in keinem Verhältnis steht. Bekannt dafür sind beispielsweise die Gewerbeauskunfts-Zentrale oder das selbsternannte Deutsche Gewerberegister.

Die Gewerbeauskunft-Zentrale

Hinter der Gewerbeauskunft-Zentrale steht aber nicht der deutsche Staat. Stattdessen ist es ein privates Unternehmen, die GWE-Wirtschaftsinformation GmbH. Diese verschickt als Rechnungen missverständliche Angebote über Eintragungen in deren Register - die allerdings nicht verpflichtend ist. Wer dann Angaben ergänzt oder den Brief zurücksendet, der erhält eine Rechnung über fast 600 Euro. Das echte Unternehmensregister sagt auch, wie hoch der Jahresgewinn mit dieser Masche gewesen ist: 7.361.509,53 Euro betrug der Jahresüberschuss im Jahr 2011.

Das Deutsche Gewerberegister

Das Deutsche Gewerberegister ist ebenfalls keine öffentliche Stelle. Dahinter verbirgt sich lt. Domainregistrierung eine Hucke Media GmbH & Co. KG, die ebenfalls ein Privatunternehmen ist. Also hat das Unternehmen keinen Rechtsanspruch darauf, dass Sie sich dort eintragen lassen. Allerdings ist die Firma noch so neu im Handelsregister eingetragen, dass kein belastbarer Umsatzverlauf über die letzten Jahre zur Verfügung steht. Sie können aber davon ausgehen, dass bei "Gebühren" bis zu 1.200 Euro jeder Einzelne ins Gewicht fällt, der dies nicht durchschaut.

Unlautere Anbieter

Inzwischen nehmen diese Angebote von Gewerberegister oder Branchenbucheinträgen dermaßen überhand, dass sogar eine offizielle Liste mit unseriösen Anbietern erstellt wird. Der Link führt zu der echten Bundesanzeiger Verlags GmbH, bei der beispielsweise Gesetzesänderungen und weitere Informationen erscheinen.

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